Eine Erweiterung der Tour 26 entlang des Río Trevélez

 Die Tour 26 aus dem Wanderführer führt entlang des Río Trevélez zu seinem Anfang, dem Zusammenfluss des Río Juntillas mit dem Río Puerto de Jerez. Zurück geht es im ersten Teilstück auf dem gleichen Weg, bis der Weg nach etwa einem Drittel der Strecke auf die andere Talseite wechselt. Abenteuerlustigere Wanderer können aber auch den hier beschriebenen alternativen Rückweg wählen, der über die Cortijos del Horcajo und den Río Juntillas auf die andere Talseite führt.

Tal des Río Juntillas, Alpujarra, Sierra Nevada
Das Tal des Río Juntillas. Rechts oben hinter der Baumgruppe verbirgt sich die Ruine des Cortijo de Carmelitas, eine der Zwischenstationen auf diesem Weg. Foto: Jürgen Paeger

Anspruch: ++  Gehzeit: 7 Std.  Länge:22 km  An-/Abstieg: 800 m

Charakter: Längere Wanderung auf mittelgutem Weg, der in Teilstrecken überschwemmt sein kann – schlammige Schuhe sind fast sicher. Der hier beschriebene alternative Rückweg folgt in Teilstücken kaum definierten Kuhpfaden – daher die oben gegebene Einschränkung auf “abenteuerlustigere Wanderer”. Verirren ist aber kaum möglich.

Wanderkarte: Mapa Excursionista y Turistica 1:40.000 Sierra Nevada (Editorial Alpina)

Einkehrmöglichkeiten: In Trevélez am Ende der Tour. Tipp: Méson La Fragua im Barrio Medio, neben der Kirche San Antonio.

Anfahrt: Bus: Dreimal täglich mit dem Linienbus (Alsa) ab Granada Busbahnhof nach Trevélez. PKW: Ab Motril bzw. Granada auf der A-44 bis zum Abzweig nach Lanjarón, von dort über Órgiva die A-4132 vorbei an Pampaneira nach Trevélez.

Übernachtung:
Hotels siehe >> hier.

Wanderkarte "Im Tal des Río Trevélez" bei Busquistar

Dieser alternative Rückweg vermeidet das Stück doppelten Weges, dass auf der in meinem Buch beschriebenen Wanderroute zu gehen ist; außerdem stellen die Cortijos des Horcajo und der Río Juntillas auch lohnende Zwischenstationen dar. Aber der Preis – und deshalb steht der Weg so auch nicht im Buch – ist ein mehr oder weniger wegloses Stück auf dem Rückweg, bevor wir (spätestens) am Cortijo de las Encinillas wieder auf den im Buch beschriebenen Weg stoßen. Abenteuerlustige Wanderer wird dies nicht schrecken, zumal ein Verlaufen hier kaum möglich ist, und wer tatsächlich den Weg verliert, steigt einfach den Hang hinab und kommt auf einen Weg, der ihn zu dem Cortijo bringt, zu dem uns der Aufstieg auf der im Buch beschriebenen Route nach der Flussüberquerung auf dem Rückweg führt (der etwas nördlich des Barranco de Chordi gelegene Cortijo in der Karte rechts; der Weg ist grün gepunktet skizziert), und kann von dort dem im Buch beschriebenen Weg folgen.

Wir wandern also erst einmal wie im >> Buch, Tour 26, beschreiben, zum Zusammenfluss der Ríos Juntilla und Puerto de Jerez (3 Std.). Die Haza Parrilla, so heißt das Tälchen hier, ist eine schöne Landschaft, und eine idealer Pausenplatz. Von hier aus sehen wir auf dem Hang über uns bereit ein weiß gekalktes Gehöft: Dies ist der Cortijo Largo, einer der Cortijos del Horcajo; und hierhin führt uns der nächste Wegabschnitt. Nach der Rast gehen wir also über die Brücke über den Río Puerto de Jerez hinter der Ruine des Cortijos Haza Parrilla und folgen dem Weg, der hinter einer weiteren Ruine entlang des Hangs verläuft. An einer Weggabelung folgen wir dem deutlicheren Weg nach rechts, hangaufwärts. Dieser Weg bringt uns stetig aufsteigend zum Cortijo Largo, an dem er links vorbeiführt. Hier oben gibt es viele Kuhpfade, und so können wir bereits unser Orientierungsvermögen üben: Nächstes Ziel ist die Ruine des Cortijos de Carmelitas, zu erkennen an einer Baumgruppe jenseits des vor uns liegenden Bachtales. Der Pfad dorthin verläuft eher am oberen Ende der vielen Pfade, und ist mit etwas Aufmerksamkeit nicht schwer zu entdecken. Auch am Cortijo de Carmelitas – Ruinen, die als Viehgehege genutzt werden – müssen wir wieder etwas suchen: Der Weg zum Río Juntillas beginnt etwas unterhalb des westlichsten Gebäudes

und ist ab etwa 100 Meter vom Gebäude ein deutlicher Pfad! Dieser Pfad führt zum Fluss hinunter, den wir auf Trittsteinen überqueren. Auf der anderen Seite sehen wir den Pfad nach links den Hang hinaufführen, auf ihm gelangen wir zur Acequia del Calvache (4 Std.).

Acequia del Calvache, Alpujarra, Sierra Nevada, Andalusien
Die Acequia del Calvache. Foto: Jürgen Paeger


Diesem Bewässerungskanal folgen wir nun gut eine Viertelstunde lang, mal direkt am Kanal entlang, mal etwas links von ihm. Dann kommen wir an eine Stelle, an der die Acequia beginnt, Höhe zu verlieren (sie führt zum Cortijo de Calvache): Hier verlassen wir die Acequia, und hier beginnt das Abenteuer. Es gibt nämlich nicht einen, sondern viele Wege – außer einem sind diese aber alle von Kühen gemacht. Und, wie eine spanische Kollegin ausdrückte, das Problem der “großen Säugetiere” (wie sie so schön sagte) ist, dass man ihre Wege kaum von unseren unterscheiden kann – zumal die Kühe auch unsere Wege benutzen, also nicht einmal Kuhfladen einen Hinweis geben. Der “richtige” Weg ist hier noch etwas breiter, und führt immer mehr oder weniger auf gleicher Höhe auf die vor uns liegende Schlucht Barranco de Chordi zu. Wenn wir nicht auf dem richtigen Pfad sind, werden wir früher oder später vor einem Felsen enden, den wir querfeldein umgehen können; und immer sorgfältig ausschauend, werden wir den richtigen Pfad früher oder später finden. Ob wir noch richtig sind, zeigt uns der Zaun, der den gesamten Hang von oben nach unten durchquert: Auf dem richtigen Weg finden wir ein Tor. Kommen wir an den Zaun, finden aber kein Tor, müssen wir dieses entlang des Zaunes suchen. Danach gibt es zwei Möglichkeiten: ein relativ guter Weg führt zu dem Cortijo, von dem aus wie in Tour 26 beschrieben ein Weg zum Cortijo Encinillas führt; vor dem Cortijo wird es aber je nach Jahreszeit etwas sumpfig. Der eigentliche Weg führt nach oben und überquert den Barranco de Chordi in größerer Höhe und führt dann absteigend zu einer felsigen Plattform über dem Cortijo de las Encinillas. Wenn wir die Wege einigermaßen finden, brauchen wir von der Stelle, wo wir die Acequia verlassen, bis zum Cortijo etwa eine Stunde. Am Cortijo de las Encinillas (5 Std.; der Cortijo sind die beiden eng zusammenstehenden, eingezäunten Gebäude, nicht die beiden Ruinen, an denen wir auf dem oberen Weg kurz zuvor vorbeikommen – siehe Karte!) gehen wir durch das Tor und finden den Weg am hinteren Ende der rechten Seite des unteren Gebäudes wieder – auf diesem gelangen wir zum Río Culo de Perro und wie im Buch beschreiben zurück nach Trevélez (7 Std.).

Weitere Wanderungen:

Ebenfalls am Río Trevélez, aber weiter in Richtung Pitres, liegt die auf diesen Seiten beschriebene Wanderung >> Durch die Schlucht des Río Trevélez; in Trevélez startet die >> Tour 27 Blaue Seen in schwarzen Bergen - von Trevélez zu den Sieben Lagunen aus dem Buch. Für diese Tour finden Sie auf diesen Seiten den alternativen Rückweg >> Von den Sieben Lagunen nach Trevélez.
 

© Jürgen Paeger 2009 – 2010


Die schönsten Wanderungen in Andalusien finden Sie in dem Wanderführer:

Titelbild Wanderführer Andalusien (Jürgen Paeger, DuMont Reiseverlag)

Weitere Touren

Zum Peñabon, dem “Hausberg” von Trevélez, führt der an der Brücke über den Río Trevélez beginnende lokale Wanderweg SL-A 78 (7,3 km; 550 Höhenmeter; 3,5 Std.).

Noch schöner ist der Ausblick von der Peña de los Papos: Mit 2.533 m bietet er nur etwas über 4 Kilometer vom Ort entfernt einen schönen Ausblick auf die Gipfel der Sierra Nevada, das Tal des Río Trevélez und den Übergang der Alpujarras zum Mittelmeer. Der klassische Weg beginnt knapp 100 Meter hinter der Brücke der A-4132 über den Fluss in Richtung Berchules, der Anfang ist (auch als “Peñabon”) ausgeschildert. Aber Achtung: Bis zum Gipfel sind es 1.100 Höhenmeter - für die 4,3 Kilometer sollten Sie 2 bis 3 Stunden einplanen - und runter noch einmal 1 bis 2 Stunden (4 Std. Gehzeit).

Für eine kurze Tour bietet sich dagegen der lokale Wanderweg Camino al Molino Altero an: Folgen Sie der Tour 26 bis zur Brücke, und dort dem Feldweg vor der Brücke zurück in den unteren Ortsteil - an der Gabelung dieses Wegs links und kurz darauf vor dem Tor in den rechts abgehenden Pfad einbiegen (30 Min. Gehzeit).

Ab der Haza Parrilla führen Wege zur Laguna de Vacares und dem Puerto de Jérez (und von dort auf die Nordseite der Sierra Nevada nach Jérez del Marquesado). Siehe Broschüre “Rutas por Trevélez”, erhältlich in der Touristeninformation.

Am Cortijo de las Encinillas unbedingt der Beschreibung folgen! (Auch wenn dort Hunde sein sollten – diese sind harmlos.) Wenn Sie nicht durch das Tor gehen, werden Sie den Weg kaum wiederfinden. (Hier verlaufen sich, wie ich aus Zuschriften weiß, immer wieder Leser, die dies versuchen.)