Wandergebiete

Eine Erweiterung der Tour 25 durch die Taha de Pitres

Wer die Wanderung durch die ursprünglichen, noch stark maurisch geprägten Dörfer und Gärten der “Taha de Pitres” (benannt nach einer maurischen Verwaltungseinheit) ergänzen möchte, kann jenseits des Río Trevélez auf historischen Wegen die Sierra de Mecina durchwandern: Hier locken schöne Aussicht und der Abstieg durch eine spektaktuläre “Escarihuela”, einen in Serpentinen absteigenden Steilweg.

Río Trevélez: Trennt die Sierra de Mecina von der Taha de Pitres, hier bei Ferreirola

Der Río Trevélez trennt die Sierra de Mecina (links) von der Taha de Pitres (rechts), hier bei Ferreirola. Foto: Jürgen Paeger

Anspruch: ++ Gehzeit: 4.45 Std.   Länge: 15 km  Höhenuntersch.: 800 m
(Angaben für die Gesamttour)


Charakter: Mittelgebirgstour zumeist auf Feldwegen und guten Pfaden, mit einem steilen An- und einem steilen Anstieg auf guten, mit großen Steinen gepflasterten Wegen. Der Gesamtweg führt durch mehrere Dörfer und verläuft etwa 1 Kilometer auf einem asphaltierten Landsträßchen (wenig Autoverkehr).

Wanderkarte: Mapa Excursionista y Turistica 1:40.000 Sierra Nevada (Editorial Alpina)

Einkehrmöglichkeiten: Bars oder Restaurants in den durchwanderten Dörfern. Tipp: In Ferreirola bietet die Teteria (Teestube) FaRe frische Getränke und kleine Mahlzeiten.

Anfahrt: Bus: Dreimal täglich mit dem Linienbus (Alsina Graells) ab Granada Busbahnhof nach Pitres. PKW: Ab Motril bzw. Granada auf der A-44 bis zum Abzweig nach Lanjarón, von dort über Órgiva die A-4132 vorbei an Pampaneira nach Pitres.

Übernachtung: Hotels siehe >> hier.

Wanderkarte

Die Tour 25 aus dem >> Wanderführer führt durch die Taha de Pitres und ist eine Tour durch eine Reihe interessanter, ursprünglicher Dörfer. Die reine Gehzeit beträgt nur 1.45 Stunden; durch die Besichtigungen der Dörfer wird aber leicht eine Halbtagestour daraus. Wer etwas mehr wandern möchte, kann die Tour wie im Folgenden beschreiben auf der anderen Flussseite verlängern - hier locken schöne Wege und Aussichten auf die Taha.

Dachterrasse in Fondales

Dachterrasse in Fondales. Foto: Jürgen Paeger

Dazu gehen wir wie in Tour 25 beschrieben von Pitres durch Mecina, Mecinilla und Fondales bis an den Río Trevélez, die reine Gehzeit (ohne Ortsbesichtigungen) bis zum Fluss beträgt 50 Minuten. Hier finden wir eine “römische Brücke” und die Ruinen einer alten

Wassermühle. Ob die “römische Brücke” hier übrigens wirklich römischen Ursprungs ist, mag dahingestellt sein; aber eine römische Route verlief hier einst mit großer Wahrscheinlichkeit: Sie verband den römischen Hafen im heutigen Almuñecar mit der römischen Siedlung bei Torvizcón und dem Tempel auf der “Mezquita” (heute die Ruine eines Gehöfts zwischen Ferreirola und Busquistar). Wir gehen für unseren Abstecher über die Brücke und folgen dem GR-142 sowie dem “Camino de Órgiva” bergan. Auf diesem

Die Ruine der Wassermühle am Río Trevélez unterhalb von Fondales. Foto: Jürgen Paeger

wunderschönen, wenn auch anstrengenden, Weg steigen wir den Hang der Sierra de Mecina hinauf und genießen die Ausblicke. Gegen Ende kommen wir an ein relativ neues Gehöft, wo unser Pfad in einen Feldweg übergeht. Wenige Minuten später (etwa 45 Minuten ab der Brücke) trifft dieser auf einen quer verlaufenden Feldweg. Der GR-142 geht hier nach rechts weiter in Richtung Órgiva; wir gehen nach links.

Aussicht vom Aufstieg in die Sierra de Mecina auf die Taha de Pitres. Foto: Jürgen Paeger

Meist sanft ansteigend wandern wir knapp eine Stunde auf diesem Weg entlang und genießen dabei schöne Aussichten auf die Dörfer der Taha de Pitres. Auf halber Strecke finden wir in einem Kiefernwäldchen einen schönen Rastplatz, und danach immer schönere Aussuchten auf die teils steilen Wände, die auf unserer Seite die Schlucht des Río Trevélez begrenzen. Am Ende kommen wir an einen Weg von rechts vorbei, gehen aber weiter zu der vor uns sichtbaren Gruppe Häuser (nicht weit hinter den Häusern verläuft die Straße Trevélez - Torviscón). Beim ersten Haus an der linken Seite (Hausnummer 4) geht ein Weg nach links ab, in den wir einbiegen – dieser Weg ist gelb-weiß markiert. Nach knapp 10 Minuten kommen wir zu einer Ruine: Dies sind die Baños de Panjuila (2.45 Std.). Bis ins letzte Jahrhundert wurden diese Bäder, deren Wasser eine heilsame Wirkung zugeschrieben wurde, genutzt; und nach manchen Quellen waren sie bereits zu maurischen Zeiten ein Hammam, stellten also ein öffentliches Bad dar - zu Zeiten der Araber war dieser Weg Teil einer wichtigen Handelsroute, auf der Güter aus der Alpujarra zum Hafen von Adra gebracht wurden. Für eine Rast bietet sich die Pappeln neben dem Aussichtspunkt kurz danach an, der einen Blick in die Schlucht ermöglicht: Wir schauen steil nach unten und fragen uns, wo hier wohl ein Weg entlangführen soll? Wir werden es gleich sehen: Unser Weg biegt vor dem Abgrund nach rechts und dann beginnt die “escarihuela” (auch “carrihuela”), die einen spektakulären, aber einfachen und sicheren Abstieg in Serpentinen auf gepflastertem Weg ermöglicht. Nach knapp einer halben Stunde sind wir unten auf der Brücke über den Río Trevélez (3.20 Std.).

Auf der anderen Seite der Brücke finden wir die Ruinen einer alten Wassermühle; und danach spaltet der Weg sich: Nach rechts geht es nach Busquistar, wir gehen nach links in Richtung Ferreirola. Der Weg führt uns an der Ruine eine Gehöfts vorbei, und schließlich trifft unser Weg wieder auf den GR-142, dem wir nach links folgen - dieser Wegteil ist ebenfalls Teilstück des PR-A 299 „Ruta Medieval“. Nach knapp einer halben Stunde kommen wir an einen restaurierten Dreschplatz, die “Era del Trance”, und ein paar Minuten später, an einem Abzweig nach rechts vorbeigehend, an die Quelle “Fuente la Gaseosa”,

eine natürlich kohlensäurereiche (daher der Name) Quelle mit eisenhaltigem Wasser, dem gesundheitsförderliche Wirkung zugeschrieben wird - wenn man es denn direkt hier an der Quelle trinkt. Das sollten wir daher tun, und auch die Kacheln betrachten, die die Jahreszeiten aus der Sicht der Bauern beschreiben. Gleich darauf kommen wir nach Ferreirola (4 Std.), wo wir die Wanderung wie in Tour 25 beschreiben fortsetzen. und nach weiteren 45 Minuten reiner Gehzeit wieder nach Pitres zurückkommen.

Kacheln an der Fuente la Gaseosa. Foto: Jürgen Paeger

Eine kürzere Variante der Tour 25

Wer diese längere Tour nicht gehen möchte, kann die Quelle und die Era bei Ferreirola dennoch sehen; die Gehzeit verlängert sich um 30 Minuten: Er geht in Ferreirola nicht wie im Buch beschrieben nach Atalbéitar, sondern folgt am Waschplatz zunächst dem Weg nach rechts, nach Busquistar. Auf dem “Camino de la Gaseosa” kommt man dann nach einigen Minuten an die Quelle und weiter zum restaurierten Dreschplatz. Auf diesem Weg geht es weiter, bis wir nach einem Bachtal zu einem Platz mit schöner Aussicht auf das Tal des Río Trevélez vor uns kommen; hier geht ein Pfad nach links ab, in den wir einbiegen. An einer Gabelung bleiben wir links und gehen immer entlang des Bachtals. Schließlich überqueren wir den Bach, kommen an einem weiteren Weg nach rechts vorbei und überqueren einen weiteren Bach. Wir kommen an einem Weg nach links vorbei, der zu einer privaten Jugendherberge/Berghütte führt und gleich darauf an den Ort, den wir der Länge nach durchqueren und so zur Landstraße kommen, an der wir wieder auf den direkten Weg von Ferreirola treffen. Weiter geht es dann wie im Buch beschrieben.

Weitere Wanderungen:

In der Taha de Pitres verläuft auch die Tour >> Die Schlucht des Río Trevélez; entlang des Río Trevélez verläuft die Tour 26 aus dem >> Buch: Der Forellenbach (>> mehr).

© Jürgen Paeger 2009
 

Drei Kurztouren

Von Pitres über das kaum befahrene Sträßchen nach Capilerilla und zurück über den GR-7, der am westlichen Ende des Ortes beginnt (40 Min. Gehzeit).

Eine kurze Wanderung führt wie in Tour 25 beschrieben von Fondales an den Río Trevélez und von dort bergan in Richtung Ferreirola. Dieser Weg trifft nach gut 10 Minuten auf einen anderen Weg, auf dem wir nach links wieder nach Fondales zurück gelangen (45 Min. Gehzeit).

Für eine Kurztour bietet sich ebenso der Weg von Ferreirola nach Atalbeítar via Fuente la Gaseosa und Era del Trance (siehe >> hier) und zurück über den direkten Weg an (45 Minuten Gehzeit).

Als escarihuela bezeichnet man in der Region steile, in Serpentinen verlaufende Wege, mit denen Steilhänge überwunden werden.