Ein alternativer Rückweg zu Tour 27

 Die Tour 27 aus dem Wanderführer führt von Trevélez zu den Siete Lagunas, einer der schönsten Landschaften in der Sierra Nevada. Hin- und Rückweg sind auf dieser Tour identisch. Für den Rückweg besteht jedoch eine weitere Möglichkeit, die hier vorgestellt wird: Wer noch einmal 200 Höhenmeter verkraftet, kann über die Loma del Mulhacén unterhalb des Gipfels und den Mirador de Trevélez zurück in den Ort wandern.

Aufstieg von den Siete Lagunas auf die Loma del Mulhacén
Blick vom Aufstieg aus dem Tal der Siete Lagunas auf das Tal (rechts) und auf die Loma del Mulhacén. Foto: Jürgen Paeger

Anspruch: +++  Gehzeit: 9 Std.  Länge:20 km  An-/Abstieg: 1.600 m
(Angaben für die Gesamttour)

Charakter: Lange Bergwanderung mit großen Höhenunterschieden auf schmalen Bergpfaden.

Wanderkarte: Mapa Excursionista y Turistica 1:40.000 Sierra Nevada (Editorial Alpina)

Einkehrmöglichkeiten: In Trevélez am Ende der Tour. Tipp: Méson La Fragua im Barrio Medio, neben der Kirche San Antonio, bietet gute Küche.

Anfahrt: Bus: Dreimal täglich mit dem Linienbus (Alsa) ab Granada Busbahnhof nach Trevélez. PKW: Ab Motril bzw. Granada auf der A-44 bis zum Abzweig nach Lanjarón, von dort über Órgiva die A-4132 vorbei an Pampaneira nach Trevélez.

Übernachtung:
Hotels siehe >> hier.

Wanderkarte: Von den Siete Lagunas nach Trevélez

Wie in >> Tour 27 im Buch beschrieben gehen wir von der Ermita de San Antonio im Barrio Medio von Trevélez zu den Siete Lagunas. Sowohl der Wegbeginn ist (mit “Siete Lagunas 5 h”) ausgeschildert, als auch der Abzweig hinter dem Cortijo Piedra Redonda; und der Weg ist deutlicher geworden, seit er zum offiziellen, markierten Wanderweg wurde. Es gibt jedoch eine kleine Änderung im Wegverlauf: Der Weg überquert nun den Río Culo de Perro nicht mehr an dem Y-förmigen Betondeich, sondern erst etwa 100 Meter später – aber wie gesagt, er ist jetzt gut erkennbar und daher wird diese Änderung hoffentlich niemanden verwirren. Der Anstieg ist anstrengend, immerhin sind fast 1.400 Höhenmeter zu überwinden, und das letzte Stück entlang der Wasserfälle Chorreras Negras ist besonders steil. Aber die Schönheit der Landschaft bei den “Siete Lagunas” wirkt Wunder, und oben kehren nach kurzer Zeit die Kräfte wieder zurück. Zum einen sollten wir diese nutzen, um die

Das Tal der Siete Lagunas, Alpujarras, Sierra Nevada
Weil es so schön ist: Das Tal der Siete Lagunas mit der Laguna Hondera, dem untersten der sieben Seen. Foto: Jürgen Paeger.


anderen Lagunen aufzusuchen; zum anderen schreckt uns nun vielleicht auch der weitere Anstieg nicht mehr, der mit dem alternativen Rückweg verbunden ist. Er ist allerdings auch 3,5 Kilometer länger – Sie sollten daher die gleiche Zeit für den Rückweg einrechnen, wie sie für den Aufstieg gebraucht haben, wenn Sie die Tour genießen wollen.


Geologen bezeichnen amphitheater- ähnliche, von eiszeitlichen Gletschern geformte Täler wie das der Siete Lagunas übrigens als “Kar”. Dieses Amphitheater hat scheinbar nur den Eingang, über den wir gekommen sind. Aber bei genauem Hinsehen entdecken wir am südöstlichen Ausgang aus dem Tal, also vom Hinweg aus gesehen links, einem in dem Glimmerschiefergeröll kaum erkennbaren Pfad, der bergan führt. Achten Sie auf die Steinmännchen, die seinen Verlauf anzeigen; es gibt hier nämlich auch einen “falschen” Pfad – der führt auch den Hang hoch, dann aber nach Südwesten zu einer schönen Aussicht über das Tal des Río Culo de Perro, dort geht es aber nicht weiter. Haben Sie diesen Pfad erwischt, genießen Sie die Aussicht, gehen zurück und nehmen den Pfad, der den Hang hochführt. Auf dem Bergkamm angekommen (15 Min.), gabelt sich der Weg bei einem großen Steinmännchen: Der Weg nach rechts führt auf den Mulhacén (hin und zurück von hier 3 Stunden), der geradeaus auf das vor uns liegende;

Hoyas del Mulhacén, Alpujarras, Sierra Nevada
Das erste der beiden Täler der Hoyas del Mulhacén, die wir auf dem Rückweg an ihrem oberen Ende umwandern. Foto: Jürgen Paeger

Tal zuführende Weg ist unserer. Dieses erste, weite Tal umwandert der Weg an seiner rechten Seite, dabei verliert keine Höhe. Am Ende des Tales geht es wieder ein Stückchen bergan; an einem großen Steinmännchen (die hier bei der Orientierung helfen) knickt er nach links ab und führt über die Erhebung, hinter der wir ein zweites, noch größeres und steinigeres Tal finden. Beide sind auch als Hoyas del Mulhacén bekannt; der Weg umwandert das zweite Tal ähnlich wie das erste: am rechten Rand etwa auf der Höhe bleibend. Weiter 

helfen Steinmännchen bei der Orientierung; sie sind vor allem am Ende Tales hilfreich, wo der Weg über eine steinige Hochebene führt. Danach trifft er auf den ehemaligen Feldweg (45 Min.), der von der Straße über die Sierra Nevada in die Nähe des Mulhacén führte. Dieser ist seit längerem für den Fahrzeugverkehr unbrauchbar gemacht worden (wie wir weiter unten sehen werden, indem große Steine auf den Weg gelegt wurden), und an ihm orientieren wir uns bei unserem Weg nach unten. Dazu gehen wir nach links, und achten auf die Steinmännchen, die immer wieder Abkürzungen anzeigen, die allzu lange Kehren des ehemaligen Fahrwegs abkürzen; diesen sollten wir folgen. Nach etwa 45 Minuten entlang dieses Weges trifft dieser auf die unbefestigte Straße über die Sierra Nevada, die aus Capileira kommt (und wir befinden uns hier tatsächlich zwischen dem Tal des Río Trevélez und dem des Río Poqueira mit den Dörfern Pampaneira, Bubion und Capileira, siehe die Touren 22, 23 und 24) und vorbei am Veleta über die Sierra Nevada führt. Für den öffentlichen Fahrzeugverkehr ist die Piste

jedoch gesperrt, nur die Nationalparkverwaltung und etwa die Betreuer der Berghütte Refugio Poqueira dürfen ihn nutzen – genau an der Stelle, wo wir auf die Piste treffen, zweigt der Zufahrtsweg zum Refugio ab, das von hier 3,5 Kilometer entfernt liegt (sieht Tour 24, die von Capileira zu eben diesem Refugio führt).


Wir folgen der Piste nun 5 Minuten lang bergab, dann erreichen wir neben dem Alto del Chorillo den “Mirador de Trevélez” (1.45 Std.). Dies ist auch der Endpunkt der Busse, die von Capileira aus in der Saison Wanderer ins Hochgebirge bringen (>> mehr); wir verlassen hier die Piste und gehen nach links, wo wir den Ort Trevélez tief unter uns liegen sehen (mirador heißt Aussichtspunkt...). Eine hölzerne Wegmarkierung zeigt hier den Beginn des Abstiegs nach Trevélez. Auf dem jetzt folgenden Teilstück geht es teils in Serpentinen nach unten; wir bleiben jetzt immer auf dem Hauptweg (die Holzmarkierungen und blaue Farbmarkierungen helfen uns dabei) - die vielen Abkürzungen sollten wir angesichts des ohnehin ausreichenden Gefälles unseren Knien nicht zumuten. Der Weg führt vorbei an dem verlassenen Gehöft Corral del Chorillo (2.45 Std.), überquert eine gute halbe Stunde später die Acequia Alta (hier geht es ein paar Meter nach links versetzt weiter) und einige Minuten später einen Feldweg. Wieder ein paar Minuten weiter kommen wir an einem Gehöft mit era (Dreschplatz) vorbei, gehen durch ein Tor und überqueren bald darauf die Acequia de Enmedio. Danach beginnt ein schöner, steingepflasterter Weg, der uns vorbei an einer Spitzkehre eines Feldwegs und zwischen zwei eras bergab führt, einen dritten Wasserkanal, die Acequia de la Cuna, überquert, und schließlich auf die Fernwanderwege GR-7 und G-240 trifft, die Trevélez mit Busquistar (GR-7) bzw. Capileira (GR-240) verbinden, und denen wir nach links folgen. Auf diesem Weg überqueren wir einen Zufluss des Río Chico und gelangen dann ins Barrio Alto von Trevélez; über die Verbindungsstraße gelangen wir ins Barrio Medio und zurück zum Ausgangspunkt (3.45 Std.).

Weitere Wanderungen:

In Trevélez startet die >> Tour 26 Der Forellenbach – Entlang des Río Trevélez aus dem Buch; siehe dazu auch den alternativen Rückweg >> hier. Zum Refugio Poqueira führt die >> Tour 24 aus dem Buch Aufstieg ins Hochgebirge – Von Capileira zum Refugio Poqueira.

© Jürgen Paeger 2009


Die schönsten Wanderungen in Andalusien finden Sie in dem Wanderführer:

Titelbild Wanderführer Andalusien (Jürgen Paeger, DuMont Reiseverlag)